Einen etwas anderen Adventskalender mit Lego® Steinen gestalten

Kaum ist der Sommer vorbei rückt er wieder mit drohenden Riesenschritten näher: der Advent mit dem Weihnachtsfest im Schlepptau.

Pünktlich dazu gibt es wie jedes Jahr seit Ende September die Lego® Adventskalender in verschiedenen Ausführungen:

Mit der UVP von 19,99 EUR bzw. 29,99 EUR für die Star Wars Ausgabe sind die fertigen LEGO Adventskalender nicht ganz billig, aber sie erfreuen sich trotzdem größter Beliebtheit.
Ich selbst bekam letztes Jahr den Star Wars Kalender und war wirklich begeistert, was man aus den kleinen Tütchen alles bauen konnte. Da sind die Lego Konstrukteure teilweise wirklich sehr kreativ gewesen. Unterm Strich bekommt man dafür immerhin 24 tolle Miniaturen – hier seht Ihr meine Ausbeute vom letzten Jahr im Gruppenfoto:

LEGO Star Wars Adventskalender 2013 75023 inhalt foto komplett alle minifigs

Ok, das wusstest Du wahrscheinlich bereits – deswegen bist Du wahrscheinlich nicht hier gelandet. Lego Adventskalender schön und gut, wir suchen aber

Eine Alternative zum Lego Adventskalender

Naja, nicht ganz. Ein Haufen Steine sollte dennoch drin sein. Wir bauen viel mehr einen anderen Adventskalender mit Legosteinen.

Warum? Die ganz normalen sind doch so toll?

Ja, cool sind sie schon, aber zeitweise kommt es mir so vor, als diente der ganze Kalender nur als Verpackung für die exklusiven Minifigs. Folgendes soll unser Adventskalender besser machen:

1. Spielwert

Die Miniaturen sind gelungen und es ist faszinierend, was aus so wenig Steinen entstehen kann. Aber nach der anfängliche Faszination ist der Spielwert eher gering. Klar, nett für die Vitrine, aber mein 6 Jahre alter Neffe findet an einem „richtigen Raumschiff“ wesentlich mehr.

2. Preis-/Leistungsverhältnis

Oder auch Spielwert-/Leistungsverhältnis. Für rund 30 Euro bekommt man auch schon ein mittelgroßes Modell – oder auch mehr, dazu später mehr. Lässt man den Wert für den Sammler für die exklusiven Minifiguren weg, ziehen die vielen kleinen Modelle im direkten Vergleich zu einem größeren Modell einfach den kürzeren.

3. Individualität

Die fertigen Kalender sind schnell gekauft und zweckmäßig. Das fertige Modell aus meinem letztjährigen Kalender für meinen Neffen hat ihn aber so umgehauen, dass er es noch vor der Bescherung am Heiligen Abend mit den anderen Modellen beim Onkel vergleichen musste! Da stand das Christkind praktisch vor der Tür und musste warten!

4. Überraschung und Spannung

Stellt man es richtig an, schafft man einen viel größeren Spannungsbogen als „Türchen auf, Bild nachbauen, fertig“. Es erfordert allerdings auch etwas Geduld.

Der andere Lego Adventskalender

Genug drumherum geredet. Auf die Idee bin ich zufällig beim Stöbern auf Amazon in einer Bewertung gestoßen. Jemand hatte ein Modell als Adventskalender verschenkt. Eigentlich eine naheliegende Idee und doch irgendwie genial – das wollte ich auch ausprobieren!

„Zielperson“ war damals mein Neffe, damals 5. Das schränkt natürlich die Modellauswahl etwas ein. Aber – und das ist schon der erste Tipp für die Wahl des richtigen Modells – wir werden das Modell ja nicht am Stück bauen lassen, sondern in 24 kleinen Schritten, einer am Tag bestehend aus ein paar Bauschritten.
Dadurch kann das empfohlene Alter meiner Meinung nach problemlos etwas höher angesetzt werden. Die Kinder haben viel mehr Zeit, um vielleicht an einem schwierigeren Abschnitt zu grübeln und wenn es wirklich nicht klappt, dann kann Mama oder Papa auch mal alle paar Tage ein paar Minuten opfern – man blockt sie ja nicht mehrere Stunden für ein ganzes Schiff.

Für den ersten Versuch 2013 war es ein Lego 6206 Star Wars Tie Interceptor, Altersempfehlung 7-12, und der wurde ganz selbständig aufgebaut. Im Nachhinein betrachtet nicht das perfekte Modell, deswegen hier ein paar Punkte, die es zu beachten gilt.

Tipps für die Modellauswahl

Einschränkungen gibt es eigentlich wenige – im Grunde kann man aus allen Bausätzen mit mindestens 24 Steinen einen Kalender machen oder einen Teil eines selbstbestückten Kalenders damit ausfüllen. Ich bin auf Star Wars festgelegt und mein Neffe liebt seinen Millennium Falken. Es kommen also für mich nur Star Wars Raumschiffe oder Fahrzeuge in Frage. Das kann man beliebig auf die Vorlieben des Kindes / des Beschenkten anpassen.

1. Finanzieller Rahmen

Als Regel habe ich mir hauptsächlich einen finanziellen Rahmen auferlegt: Ich wollte inklusive eventuell anfallendem Versand nicht mehr als 40 EUR, also 10 EUR mehr als der Star Wars Kalender UVP, ausgeben. Klar kann man auch ein 100 EUR Model verbauen, aber ich will die Kirche mal im Dorf lassen. Nebenbei habe ich mir auch schon überlegt, kleinere Modelle zu nehmen, dafür vielleicht zwei davon, oder den Rest einfach mit Süßigkeiten aufzufüllen, wenn es keine 24 Türchen werden.

2. Symmetrie

Was beim Zusammenbau am Stück etwas nervt, und mich beim Einpacken in die Tütchen schon langweilt, das sind gleiche Baugruppen. Man stelle sich vor, dass man mehrere Tage einfach nur die gleichen Schritte baut und die gleichen Teile aus dem Kalender holt. Deswegen war der Tie Interceptor nicht die beste Wahl, weil er zwei identische Flügelteile hat, die wiederum selbst fast komplett symmetrisch sind, also oben und unten aus den gleichen Teilen bestehen.
Als mir dieses entscheidende Detail auffiel, war ich nur schon relativ weit mit dem Kalender und gekauft war das Modell ja auch schon.

Merke: Ein Modell mit möglichst wenigen Wiederholungen auswählen – also am besten keinen X-Wing oder Tie Fighter – um zwei Flügel wird man allerdings bei den meisten Raumschiffen nicht umhin kommen.

Meinen Neffen hatte das übrigens nicht gestört, aber ich will es dieses Jahr trotzdem besser machen.

3. Welches verbaue ich diesmal?

Von meinen Reserven konnte ich mich von keinem Baukasten trennen und das Nonplusultra war für diesen Zweck auch nicht so richtig dabei. Ich wollte unbedingt ein richtig cooles Schiff. Und diesmal nach Möglichkeit zur Abwechslung eines von der guten Seite der Macht.
Die Wahl fiel auf… *Trommelwirbel*

Lego Star Wars 75051 – Jedi Scout Fighter

LEGO Star Wars Adventskalender 2014 alternative diy selber machen jedi scout fighter 75051 foto selbst gestalten guide anleitung

„He! Der liegt aber nicht unter 40 EUR mit Versand!“ könntest Du jetzt zu Recht sagen. Ja und nein. Erstens gibt es bei Amazon sowie ebay inzwischen eine Vielzahl an gebrauchten Modellen, welche sich für einen Kalender hervorragend eigenen können. Warum? Einen entsprechend guten Zustand vorausgesetzt, ist es hier nicht von Bedeutung, ob die Packung Original versiegelt ist – wir verschenken es ja ohnehin in kleinen Häppchen.
Ich würde einiges vom Beschenkten erwarten, aber bestimmt kein „Menno, das ist aber nicht nagelneu“ von einem Sechsjährigen. Ich spare also hier etwas Geld ein und kann dafür ein größeres Modell verbauen, das wahrscheinlich für mehr Freude sorgt.
Zweitens habe ich mitbekommen, dass mein Neffe nicht so viel Wert auf die Figuren legt. Ich selber finde die zwar meistens sehr gelungen und kultig, aber ich bin längst noch nicht bei der Sammelwut manch anderer angelangt. So konnte ich z.B. einen Bausatz ergattern, der komplett neu war, aber lediglich die Figuren entnommen wurden. Und das ist kein Einzelfall. Wenn Ihr die Figuren weglasst, dann solltet Ihr Euch aber auf jeden Fall versichern, ob das für den Beschenkten wirklich in Ordnung geht – wir wollen ja nicht, dass am Ende doch ein fader Beigeschmack übrig bleibt.
Wäre es nicht der Jedi Scout geworden, hätte ich mich wohl für den LEGO Star Wars 9497 – Republic Striker – Class Starfighter (evtl. gebraucht/ohne Figuren) oder Anakins 75038 Jedi Interceptor (auf jedenfall neu) entschieden.

Ende der Theorie

So, jetzt braucht man ggf. noch einen Adventskalender mit ausreichend großen Taschen, falls noch nicht vorhanden und gewünscht, Schere, aureichend Klebeband, einen Farbdrucker und evtl. eine Schnur, wenn man die Tütchen an einer solchen aufhängen will und keine Kalender zur Hand hat.

Letztes Jahr waren die Taschen des Kalenders etwas knapp, deswegen werde ich es diesmal wahrscheinlich nur mit Geschenkpapier und Schnur machen. Es geht mir schließlich um den Inhalt. Los geht’s!

1. Die Bauanleitung

Die schöne Bauanleitung zerschnipseln und für später dann wieder zusammenkleben? Natürlich geht das, aber es wäre schade um das gute Stück. Die kannst Du zur Seite legen und später geschützt vor Kinderblicken bis zum 24. aufbewahren.
Bei Lego selbst gibt es die Bauanleitung zum Download, ganz legal und kostenlos. Also flugs von dort gezogen und zum Zerschneiden ausgedruckt. Je nach Platzverhältnissen kann es auch Sinn machen, jeweils zwei Seiten auf eine Din A4 Seite zu drucken.

Tipp für erhöhte Spannung: Entfernt von allen Anleitungsteilen alle Hinweise auf das fertige Modell oder den einzelnen Baugruppen. Schon mal ein Raumschiff gebaut, ohne das Endergebnis vorher auf der Verpackung gesehen zu haben? Bestimmt klasse!

LEGO Star Wars Adventskalender 2014 alternative diy selber machen jedi scout fighter 75051 foto selbst gestalten guide anleitung LEGO Star Wars Adventskalender 2014 alternative diy selber machen jedi scout fighter 75051 foto selbst gestalten guide anleitung

(die Bauanleitung als Aufschnitt)

2. Die Aufteilung

LEGO Star Wars Adventskalender 2014 alternative diy selber machen jedi scout fighter 75051 foto selbst gestalten guide anleitung

Der Inhalt eines Tütchens:
drei Seiten der Bauanleitung und LEGO® Steine

Bevor man loslegt sollte man sich einen groben Überblick verschaffen. höchstwahrscheinlich tut Dir Dein Modell nicht den Gefallen und besteht aus genau 24 Schritten. Je nach Set am besten im ersten Türchen zwei/drei Schritte vorsehen, damit der Anfang schon mal steht und schon ein bisschen was gebaut werden kann.
Dann vielleicht noch am Nikolaustag mehr reinpacken und den 24. mit einem schönen Finish versehen. Wenn es ganz konfus aussieht, könnt Ihr auch die einzelnen „Seiten“ der Bauanleitung auf 24 Häufchen aufteilen.

Letztes Jahr wählte ich die einzelnen Schritte etwa so aus, dass die Steine ungefähr gleichmäßig verteilt wurden. Das war ok, aber etwas aufwendig. Dieses Jahr also ein anderer Ansatz, dem ich den Vorzug geben würde: Jeweils zwei Seiten wurden auf eine Din A4 Seite gedruckt, etwa die untere Hälfte der Seite abgetrennt und jede die Doppelseite durchgeschnitten, so dass praktisch jede Seite der Bauanleitung einzeln vorlag.

Rechnerisch hatte ich etwa 72 Blättchen und entschied mich daher schlicht jeweils drei davon für einen Tag zu verwenden.
Spätestens hier wurde mir klar, dass vom Umfang her der Jedi Scout wohl eher am oberen Ende anzusiedeln ist. Natürlich würde ich als Kind es immer als „bigger is better“ ansehen, aber es sind bei drei Seiten pro Tag mit jeweils 1-4 Schritten schon viele Steine in einem Tütchen.

Kurz: ein größeres Modell würde ich nicht verwenden.

3. Verpacken

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die letzten drei Türchen

Zugegeben, das ist nun bei aller Vorfreude aufs Verschenken ein aufwendiger Part. Kann sein, dass man sich doch wieder zum fertigen Kalender zurückwünscht, aber glaub mir, Dein Beschenkter wird den Kalender lieben.
Wichtig ist hier, noch viel mehr als wenn man „normal“ Lego baut, absolut nichts zu vergessen und die Reihenfolge nicht durcheinander zu bringen. Einfach mal zwei Schritte zurück und noch ein Teil dazustecken ist meist mit Aufschneiden des Tütchens verbunden.
Rund zwei Stunden benötigte ich dieses Mal für den Kalender.

3.1. Verpacke alles „dicht“

Alle Päckchen, die Du schnürst, sollten ausreichend gut verschlossen sein, so dass kein Teil verloren gehen kann. Wer zwei Seiten auf eine A4 Seite gedruckt hat, kann hier gut die restlichen Papierschnipsel verwenden: Einmal zusammengefaltet und die Ränder mit Klebeband geklebt ergeben sie einen ausreichend großen Umschlag für die meisten Bauabschnitte.

4. Verschenken!!!!

Geschafft! Verschenken! Und wehe es macht einer alle Türchen auf einmal auf! Ich wollte den diesjährigen HaufenSteine.de alternativen Lego Adventskalender unbedingt rechtzeitig für die Webseite kommentieren, nun muss ich leider noch viele Wochen bis zum Verschenken warten. Immerhin habe ich nun noch etwas Zeit, mir ein paar Gedanken um den Kalender selbst zu machen und mehr Zeit für die Weihnachtsgeschenke.

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Das fast fertige Produkt. 24 Mal Spanung, Spiel und nichts zum Naschen. Nur noch in einen Kalender verstauen und fertig!

Hat’s Euch gefallen? Werdet Ihr einen solchen selbstgemachten Lego Adventskalender verschenken?
Wenn Ihr’s gemacht habt würde mich Euer Modell und Eure Erfahrungen dazu interessieren!

 

Ressourcen zum Artikel:
>> Adventskalender auf Amazon: 75056 Lego Star Wars, 60063 Lego City, 41040 Lego Friends
>> Sets Lego Star Wars 75051 – Jedi Scout Fighter, Lego Star Wars 9497 – Republic Striker – Class Starfighter, Lego Star Wars 75038 Jedi Interceptor auf Amazon
>> Set Lego 6206 Star Wars Tie Interceptor auf ebay
>> Lego auf Amazon und ebay

 

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